Analer Juckreiz (Pruritus ani)
Als Analer Juckreiz (Pruritus ani) – Pruritus : von lat. prurire, dt. jucken; ani : von Anus, dt. After – bezeichnet man einen Juckreiz am After. Man spricht auch von Afterjucken oder vom anogential Pruritus.
Analer Juckreiz (Pruritus ani) stellt ein häufiges Symptom dar, das auf verschiedene proktologische, dermatologische oder infektiologische Ursachen zurückzuführen sein kann. Die Beschwerden reichen von leichtem bis starkem, zum Teil immer wiederkehrenden oder sogar permanente teils nächtlich verstärktem Juckreiz im Analbereich und können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. In unserer Praxis legen wir besonderen Wert auf eine differenzierte Diagnostik und individuell abgestimmte Therapie.
Ursachen des analen Juckreiz (Pruritus ani)
Das Jucken am After kann vielfältige Ursachen haben :
Die häufigste Ursache für den analen Juckreiz (Pruritus ani) ist ein irritativ-toxisches Analekzem (syn. toxische Kontaktdermatitis, irritatives Kontaktekzem) bedingt durch vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden).
Hinzu kommen als zusätzliche Auslöser eines solchen Ekzems in der Afterregion beispielhaft starkes Schwitzen in der Afterregion bei Übergewicht, eine übersäuerter Stuhlgang oder mangelhafte wie auch falsche bzw. übertriebene Analhygiene.
Des Weiteren kann eine relative Schließmuskelschwäche, eine Mazerationen (lat. macerare „einweichen“) infolge von Marisken, eine Enddarmendzündung (Proktitis), Abszesse / Fisteln im Analbereich oder auch Feigwarzen (Condylomata acuminata) die sehr sensible Analregion reizen.
Juckreiz in der Afterregion ist auch das vorherrschende Symptom einer perianal lokalisierte Schuppenflechte (Psoriasis) sein. Diese kann nur am After und nicht an anderen Stellen des Körpers auftreten. Die Symptome der Haut unterscheiden sich deutlich von Symptome der Psoriasis in anderen Körperregionen. Man spricht von einer Psoriasis inversa.
Eine weiteres mögliches Ekzems in der Afterregion ist das atopische Analekzem.
Sonstige Ursachen des Pruritus Ani :
Für einen analen Juckreiz kann aber auch ein Pilzbefall (Mykose) der Region oder andere spezifische Hauterkrankungen ursächlich sein.
Ätiologisch bedeutend ist zudem v.a. bei Kleinkindern und Kindern, aber auch zunehmend bei älteren Erwachsenen, eine Oxyuriasis (Madenwürmer – von griech. Enterobius vermicularis syn. Oxyuris vermicularis). Hierbei tritt der Juckreiz typischerweise nachts auf.
Nicht ganz selten ist ein psychogener Pruritus (meist Ausschlussdiagnose bei Fehlen einer erkennbaren Ursache).
Therapie des analen Juckreizes – gezielte Diagnostik und effektive Behandlung
Die Behandlung erfolgt ursachenspezifisch und umfasst in der Regel folgende Maßnahmen:
- Topische Therapie:
Entzündungshemmende, juckreizstillende oder antimykotische Salben, abgestimmt auf die jeweilige Diagnose. Kortikosteroide sollten nur kurzzeitig und unter ärztlicher Kontrolle appliziert werden. - Behandlung der Grunderkrankung:
Etwa eine Sklerosierungstherapie / Ligaturtherapie oder sogar operative Therapie bei Hämorrhoiden, eine konservative oder operative Versorgung bei Analfissuren oder eine systemische Therapie bei chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen. - Anleitung zur Hautpflege:
Verwendung pH-neutraler, unparfümierter Reinigungsprodukte, Verzicht auf Feuchttücher mit Alkohol oder Duftstoffen, sanfte Trocknung des Analbereichs nach der Reinigung. - Ernährungs- und Lebensstilberatung:
Meidung scharfer Gewürze, Alkohol, Koffein und ballaststoffarme Ernährung bei irritativem Juckreiz. - Verhaltensmaßnahmen:
Vermeidung übermäßigen Kratzens, atmungsaktive Kleidung, hygienische Maßnahmen ohne Reizstoffe.
Wann sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden ?
Wenn der anale Juckreiz länger als 7 Tage anhält, wiederkehrt oder mit anderen Symptomen wie Blutungen, Schmerzen oder Ausfluss einhergeht, sollte stets eine ärztliche Abklärung erfolgen. Frühzeitige Diagnostik ist entscheidend, um eine Chronifizierung oder Komplikationen zu vermeiden.
Fazit:
Die Therapie des analen Juckreizes erfordert eine fundierte Diagnostik und ein strukturiertes therapeutisches Vorgehen. In unserer Praxis stehen Ihnen moderne Untersuchungsverfahren und individuelle Behandlungskonzepte zur Verfügung.
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