Hämorrhoiden
Das Wort Hämorrhoide bedeutet nichts anderes als “Blutfluss” und stammt aus dem Altgriechischen (αἷμα haima „Blut“ und ῥεῖν Rhein „fließen“).
Allein das Vorhandensein von Hämorrhoiden bedeutet noch keine Krankheit.
Hämorrhoiden sind Schwellkörper im untersten Bereich des Enddarms. Sie liegen am Übergang vom Mastdarm (Rektum) in den After. Es handelt sich dabei um ringförmig angelegte arteriovenöse, unter der Darmschleimhaut gelegene Gefäßpolster. Jeder Säugling kommt mit der Hämorrhoidalanlage zu Welt, welche dann ihre vollständige Entwicklung in der Adoleszenz erfährt. Hämorrhoiden gehören somit zur normalen Anatomie eines jeden Menschen.
Hämorrhoiden sind oft ausschließlich als unangenehme Erkrankung bekannt – dabei erfüllen sie in gesunder Form eine äußerst wichtige Funktion im menschlichen Körper. Tatsächlich sind sogenannte Hämorrhoidalpolster ein natürlicher Bestandteil unseres Enddarms und haben eine zentrale Rolle bei der Feinkontinenz. Nur wenn sie sich krankhaft vergrößern oder Beschwerden verursachen, spricht man im engeren Sinne von „Hämorrhoiden“ im medizinischen Kontext.
Die Funktion der Hämorrhoidalpolster
ein wichtiger Teil unserer natürlichen Kontinenz
Die Hämorrhoidalpolster bestehen aus einem Gefäßgeflecht aus Blutadern, Bindegewebe und glatter Muskulatur, das sich ringförmig im Bereich des Analkanals – genauer gesagt im oberen Abschnitt des Analkanals – befindet. Diese Polster sind gut durchblutet und lassen sich je nach Druckverhältnissen füllen oder entleeren. Gemeinsam mit dem inneren und äußeren Schließmuskel sorgen sie dafür, dass der Darmausgang zuverlässig verschlossen bleibt. Dies verhindert, dass Luft, Flüssigkeit oder Stuhl unkontrolliert entweichen – selbst bei Bewegungen, Husten oder körperlicher Belastung.
Besonders die anal-feine Kontinenz – also die Fähigkeit, selbst geringe Mengen von Darmgasen oder flüssigem Stuhl zurückzuhalten – wird maßgeblich durch die Hämorrhoidalpolster unterstützt. Ohne diese feinen Gefäßstrukturen wäre ein präzises und sicheres Verschließen des Afters nicht möglich.
Erst wenn sich diese Polster krankhaft vergrößern, entzünden oder aus dem Analkanal hervortreten, spricht man von einem Hämorrhoidalleiden. In solchen Fällen kann es zu Symptomen wie Juckreiz, Brennen, Nässen, Blutungen oder einem störenden Druckgefühl kommen. Die Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung ab und reicht von konservativen Maßnahmen über minimalinvasive Eingriffe bis hin zur operativen Therapie.
Ärzte unterscheiden die Schweregrade eines Hämorrhoidenleidens in vier Stadien. In jedem Stadium stehen andere Symptome im Vordergrund. Eine Therapie der vergrößerten Hämorrhoiden sollte immer an das Stadium angepasst werden.
Daher ist es wichtig zu betonen: Gesunde Hämorrhoiden sind kein Krankheitsbild, sondern ein wertvoller Teil unseres Körpers. Ihre Funktion ist für die alltägliche Lebensqualität – insbesondere für die Kontrolle über die Darmentleerung – von großer Bedeutung.
In unserer Praxis legen wir Wert auf eine fundierte Aufklärung und bieten Ihnen bei Beschwerden rund um den Afterbereich eine diskrete, kompetente und moderne Diagnostik sowie individuelle Behandlungskonzepte.
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