Die Minimal invasive Chirurgie (MIC) wird in der Proktologie eingesetzt, um Erkrankungen des Enddarms und des Analkanals möglichst schonend zu behandeln. Ziel ist es, die Gewebeschädigung zu minimieren, postoperative Schmerzen zu reduzieren und eine schnelle Genesung zu ermöglichen.
Vorteile der Minimal invasive Chirurgie in der Proktologie :
- Weniger postoperative Schmerzen durch kleinere Schnitte – Geringere Schmerzen im Vergleich zu konventionellen Methoden.
- Schnellere Erholung und kürzere Heilungsdauer sowie frühere Rückkehr zum Alltag.
- Erhalt der Schließmuskelfunktion, besonders wichtig bei Analfisteln.
- Weniger Narbenbildung, da natürliche Körperöffnungen genutzt werden.
- Bessere kosmetische Ergebnisse durch minimale Narbenbildung
- Reduziertes Infektionsrisiko durch präzise und gewebeschonende Techniken.
- Geringere Komplikationsrate bei bestimmten Eingriffen
Verfahren der Minimal invasiven Chirurgie in der Proktologie
1. Transanale minimal-invasive Chirurgie (TAMIS, TEM, TEO)
Diese Techniken ermöglichen die endoskopische Entfernung von Polypen, Adenomen oder frühen Tumoren des Rektums ohne Bauchschnitt.
TAMIS (Transanal Minimal Invasive Surgery): Flexible Technik mit Standard-Laparoskopieinstrumenten.
TEM (Transanale Endoskopische Mikrochirurgie): Präzise Entfernung größerer Tumoren mit einem speziellen Endoskop.
TEO (Transanal Endoskopische Operation): Ähnlich wie TEM, mit zusätzlicher Hochauflösungskamera für bessere Sicht.Vorteile: Keine äußeren Narben, weniger Schmerzen, schnelle Heilung.
2. Stapler-gestützte Verfahren (z. B. Longo-OP bei Hämorrhoiden)
Minimal-invasive Technik zur Behandlung von Hämorrhoiden dritten oder vierten Grades mittels kreisförmiger Klammernaht.
Das überschüssige Hämorrhoidalgewebe wird nicht entfernt, sondern nach oben verlagert (Mukopexie).
Vorteile: Weniger postoperative Schmerzen als bei herkömmlicher Hämorrhoidektomie, schnelle Erholung.
3. Endoskopische Verfahren (EMR, ESD)
EMR (Endoskopische Mukosaresektion): Entfernung flacher Polypen oder früher Tumoren mit einem Endoskop.
ESD (Endoskopische Submukosadissektion): Fortgeschrittene Technik zur Entfernung größerer Läsionen in einem Stück.
Vorteil: Vermeidung größerer Operationen, besonders bei frühen Darmtumoren.
